Ich habe gesehen: Rentnercops
Da ich gezwungenermaßen zu Hause bin suchte ich immer öfter Serien. Meine derzeitige Serie heißt "Rentnercops" und stammt aus Deutschland.
Die Serie ist als "humorvolle Krimiserie" angelegt. Die Rahmenhandlung laut Wikipedia:
Aufgrund von Nachwuchsproblemen im Polizeidezernat in Köln-Mülheim werden die pensionierten Kommissare Edwin Bremer und Günter Hoffmann in den aktiven Polizeidienst zurückberufen. Dezernatsleiterin Vicky Adam steht anfangs beiden skeptisch gegenüber. Auch mit der Zeit kann sie sich mit der veralteten Vorgehensweise der beiden nicht anfreunden, muss aber anerkennen, dass die Pensionäre durchaus gute Ergebnisse liefern. Komplettiert wird das Team durch Kommissaranwärter Hui Ko und die Rechtsmediziner Dr. Oliver Körfer (Staffel 1) und nach dessen Tod Dr. Rosalind Schmidt (ab 2. Staffel).
Edwin Bremer wird durch Thilo Prückner verkörpert, Günter Hoffmann von Wolfgang Winkler in den ersten drei Staffeln, in der vierten Staffel von Peter Lerchbauer.
Soweit die Fakten. Nun zu meiner Rezension:
Eigentlich ist die Serie eine Aneinanderreihung von Klischees. Die beiden Alten, die ihre Schwierigkeiten mit der modernen Zeit haben, ihre Vorgesetzte, bei der in gefühlt jeder Folge betont wird, das diese lesbisch ist und mit einer Frau verheiratet ist, und natürlich Hui Ko (von Edwin Bremer gerne Herr Ko genannt) als ehrgeiziger, fleißiger Chinese.
Das führt in der ersten Staffel noch zu dem einen oder anderen Lacher, ist aber schnell ausgereizt.
Die Fälle sind solide Krimikost, nicht wirklich besonders.
Ab der zweiten Staffel bekommt auch die Familie Hoffmann, die neben Heidrun Hoffmann, der guten Seele, auch Tina Teichert, die Tochter der Hoffmanns, zusammen mit ihrem Ehemann Heiko, und den beiden Enkeln Joschua und Lotta mehr Aufmerksamkeit.
Spätestens ab der dritten Staffel beginnt die Serie ihre Leichtigkeit zu verlieren und wird "woke", das heißt, sie nimmt sich mehr und mehr ernst. Das raubt der Serie ihren Charme, zumal die Chemie nur bei Wolfgang Winkler und Thilo Prückner stimmt. Das Team selbst entwickelt sich nur nach aussen weiter, eine innerliche Entwicklung, wie sie in amerikanischen Serien wie Lucifer und Castle geschieht, bleibt leider Fehlanzeige. Vikki Adam bleibt die spröde Chefin (und erfüllt sämtliche Negativklischees, die man an lesbische Frauen haben kann), Hui Ko bleibt bis zum Schluss der ehrgeizige, manchmal bis zum Excess, typische Asiate, der zwar in einer Folge betont, das er kein Chinesisch spricht, aber in anderen Episoden fließend Chinesisch spricht. Das ist schade, denn beide Figuren hätten es verdient, sich weiterzuentwickeln.
Dazu kommt unregelmäßig Polizeipräsident Walter Plocher, der sich meist ungefragt auch in viele Belange des Teams ein.
Fazit: Man merkt, das die Serie aus Deutschland kommt. Im Gegensatz zur Serie "Mord mit Aussicht" bleibt die Serie an vielen entschiedenen Stellen farblos, auch wesentliche Entwicklungen wie das Fremdgehen von Heiko Teichert wird in der dritten Staffel zwar sorgsam aufgebaut, fällt aber mit dem Ende der Staffel in sich selbst zusammen und wird in der vierten Staffel nicht mehr angesprochen.
Alles in allem: Drei von Fünf Sternen für die Staffel 1 und 2, der Rest 2 Sterne.