Gutes Leben

Ich habe gesehen: Elementary

Diese Serie kam zeitgleich mit der Sherlock Holmes-Serie der BBC auf den Markt. Während die Serie mit Benedict Cumberbatch als Sherlock Holmes sich stärker als das Original hält, ist die Serie der Amerikaner eher lose mit den Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle verbunden. 

Beiden Serien ist gemein, das sie den klassischen Stoff aus dem viktorianischen England in die Neuzeit bringen. 

Tatsächlich und in den Büchern von Sherlock Holmes nachzulesen ist, dass Sherlock heroinabhängig war (was zur damaligen Zeit allerdings weniger ein Problem war). Und das ist dann schon der Aufhänger: Sherlock Holmes ist in der Serie "Elementary" ein ehemaliger Drogenabhängiger, dem von seinem einflussreichen Vater eine Suchtbetreuerin an die Seite gestellt wird, die ehemalige Chirurgin Dr. Joan Watson. 

Er bekommt die Chance als Berater des NYPD zu arbeiten, und kann dort seine Brillianz ausleben. Joan wird dabei – fasziniert von dem Job als Detektiv – immer mehr seine rechte Hand und schließlich willigt sie ein, sein Lehrling zu werden um das Detektivhandwerk zu lernen. 

In jeder der sieben Staffeln gibt es einen roten Faden der am Ende der Staffel aufgelöst werden muss. 

Natürlich sind einige Personen dem Original nachempfunden: Neben Irene Adler, Moriarty, der Bruder von Holmes und mit kurzem Gastauftritt Lestrade. 

Die Fälle sind oft clever konstruiert und haben manchmal sogar Referenzen an die Sherlock Holmes Bücher. 

Durchaus gute Krimikost, kommt aber gegen das Original nicht wirklich an. Sherlock Holmes in allen Serien ist eine Scannerpersönlichkeit und seine Beobachtungsgabe machen ihn nicht nur zu einem guten Detektiv, sondern lassen ihn auch oft arrogant wirken. 

Während die Serie "Sherlock" der BBC Holmes als einen absoluten Soziopathen hinstellt, ist er in Elementary zwar arrogant und nicht sehr sozialkompetent, bessert sich im Laufe der Serie aber, wie er selber zugeben muss. 

Allerdings würde diese Serie auch ohne Sherlock funktionieren, wie zum Beispiel die ähnlich aufgebaute Serie "Der Mentalist". 

Fazit: Als Krimiserie funktioniert sie und ist spannend. Der Bezug auf Sherlock Holmes von A. C. Doyle ist eigentlich eher nebensächlich. Der Sherlock Holmes in "Elementary" ist fast vollständig ein eigener Charakter. Da ich solche Krimiserien aber mag, gebe ich hier vier von fünf Sternen.