Orgel

SEMPRA 2.0

Am Mittwoch kam dann meine umgebaute und aufgerüstete SEMPRA SE20 wieder bei mir an. Ich habe mir das Paket mit Amadeus Pro, D-Mix und Update auf 2.0 zu meinem kommenden 50sten Geburtstag geschenkt. 

Im folgenden mein erster Eindruck:

An der Bedienung hat sich – zum Glück – nur wenig geändert. Bis auf ein neues Startbild und die Tatsache das ich auf der Orgel zwei Benutzer habe, einen mit den neuen Daten (Styles, Songs also Presets) und einen mit meinen alten. 

Ich gehe also jetzt nur auf die neuen Daten ein. Neunzig Prozent der Änderungen sind hier unter der Haube, sprich nicht sichtbar. 

Was neu ist, ist SEMPRAChord, eine Erweiterung des Solochord. Solochord bislang war so angelegt, das man beliebig auf jedem Obermanual Part, als auch auf dem Untermanual diesen Solochord zuweisen konnte. Dadurch spielte, wenn man eine Taste drückte mehrere Tasten angepasst an den Akkord, den man im Untermanual spielt. Es gibt dafür auch einen eigenen Part, allerdings kann man jeden anderen Part (bei mir sind es oben vier und unten vier + MidiOut und RealOrgan) diesen Solochord in einem beliebigen Modus zuweisen. 

Nun kann man bis zu vier Parts, angefangen mit dem Semprachord und Upper Left1-3 (drei nur wenn man eine Parterweiterung hat) als Kette, das heißt mit aktiviertem Semprachord und im gleichen Semprachord Modus (bspw. Block chord) aufbauen. Jeder Part darf dabei ein anderes Instrument zugewiesen haben. Damit spielt jeder Part einen anderen Ton aus der Gesamtharmonie.

Damit ist dann eine Ensemble Funktion wie beim Genos möglich oder auf den Korg Keyboards, wie Alois Müller es immer wieder gerne präsentiert. 

Daneben funktioniert die Akkorderkennung besser. Auch für so genannte Slash-Akkorde, dass heißt Akkorde, bei denen der Grundton ein anderer ist, hat sich Keyswerk etwas einfallen lassen. 

Es gibt einige neue Module zum Freischalten, auch neben den Modulen des D-Mix, wie beispielsweise eine Erweiterung des Style-Editors. 

Neben 80 neuen Sounds und Drumsets, die jetzt viel Authentischer klingen, wurden auch bei 200 Sounds ein leichtes Rework umgesetzt, so das diese auch natürlicher Klingen.

Die Styles wurden komplett erneuert, einige fallen raus, die meisten sind komplett neu. Was sie allerdings eint, ist das jetzt für jedes Intro und Ending (jeweils 4) passend eingespielt wurde. Dazu hat jeder Style neben dem bekannten Break auch einen Bridge Teil eingespielt bekommen, dazu nutzen sie auch die erweiterten Instrumente.

Die zukaufbaren Styles werden jetzt sukzessive an 2.0 angepasst.

Natürlich lassen sich auch weiterhin Styles aus dem Tyros und Genos einladen. 

Die Liederliste und die mitgelieferten Presets sind auch komplett neu. Bei den Liedern haben jetzt alle Songs 6 Varianten, nutzen die neuen Instrumente und Semprachord. 

Bei den Style Basics gibt es jetzt für jeden der 260 Styles ein aus vier Varianten bestehenden Song. Diese eignen sich gut, um daraus eigene Songs zu bauen. 

Nun gibt es daneben auch ein paar negative Dinge. Ein Punkt war, das bei mir wohl vergessen wurde die Soundpresets zu laden. Dadurch wurden in den Songs die Namen der  neuen Sounds nicht angezeigt, und es stand "unmapped Sound" da. Das ist ärgerlich, gerade bei einem Prämiumprodukt wie einer Böhm Orgel. Auch mein Touchscreen musste neu kalibriert werden. Sonst funktioniert das ganze ohne Probleme. Man merkt eigentlich nur an wenigen Orten, das es sich um ein großes Update handelt. 

Fazit: Wer schon eine SEMPRA sein eigen nennt, sollte umsteigen. Die neuen Styles, die überarbeiteten Sounds und vor allem die neuen Sounds klingen gut. Wer wie ich viele Songs hat, sollte diese im alten Benutzer belassen, oder wie ich es getan habe den SEMPRA 2.0 Benutzer kopieren und dann seine Songs einladen. Da jeder Song dann einen anderen Style hat (ausser denen, die schon mit User Styles arbeiten), muss man ihn trotzdem überarbeiten. Manchmal hilft da auch ein Neustart. 

Alles in allem ein großes Paket, das sich lohnt und die SEMPRA zum Besten macht, was Ihre Musik verdient.