Spiritualität

Vorurteile über Scanner

… und was davon zutrifft.

In ihrem Buch "Du musst dich nicht entscheiden, wenn du 1000 Träume hast" von Barbara Sher definiert die Autorin die Scannerpersönlichkeit, der auch ich angehöre

Neben dem neudeutschen Begriff Scanner, gibt es auch einige andere Begriffe, wie zum Beispiel das Universalgenie, Multitalent, Vielbegabte oder auch Generalist. 

Frau Sher definiert auch das Gegenteil, den Taucher.

Natürlich gibt es auch einige Vorurteile, die es der Scannerpersönlichkeit schwer machen, ihr Potential auszuleben. Und oft haben die Vorurteile ein kleines Körnchen Wahrheit. 

1. Vorurteil: Scanner bleiben nicht bei der Sache

"Kind, bring doch mal was zu Ende, bevor du etwas neues anfängst!", Scanner kennen diesen genervten Ausspruch der Eltern. Natürlich ist da auch was dran, aber es kommt darauf an, wie man "Ende" definiert. 

Es gibt Scanner, die eher in Serie neue Dinge anfangen, und dann gibt es den von Sher so genannten "Tellerjongleur" der gleichzeitig viele Dinge anfängt. 

Und jeder Scanner definiert das Ende für sich. Und das muss nicht immer das Ende sein, wie sich andere das vorstellen. Das Problem: Viele Scanner fühlen sich unzulänglich oder gar faul. 

Doch das sind sie nicht. Sie haben viele Interessen, und einmal gelernt, können sie schneller eine kreative Lösung für die Probleme finden, da sie aus dem Vollen schöpfen können.

2. Vorurteil: Scanner gehören nirgends dazu

Es ist das Gefühl alles und nirgends dabei zu sein. Weil man ja immer im permanenten Lern- und Entdeckungsmodus ist. Unsere Gesellschaft ist für Scanner nicht gemacht. 

Wer eigentlich immer fliegen will, neues entdecken, zu neuen Ufern aufbrechen will, der wird in unserer Gesellschaft gerne mal ausgebremst. Die deutsche Gesellschaft setzt viel auf Spezialistentum, lieber lädt man einen Experten ein, der vielleicht 30 Jahre sich mit dem gleichen Thema beschäftigt, als einen Generalisten.

Und das führt dann beim Scanner zu Frust. Schlimmer noch, viele von uns sind auch noch hochsensibel, das führt dann schnell mal zu einer handfesten Depression. 

3. Vorurteil: Scanner kommen nicht ins Tun

Das ist auch von Barbara Sher ein angesprochenes Thema: Wer als Scanner viele Möglichkeiten, ja die ganze Welt offen stehen hat, der weiß nicht, was er als nächstes anfangen soll. Und viele Scanner tun dann gar nichts. Und natürlich wird es ihnen gleich als Faulheit ausgelegt. Ein Teufelskreis.

Das kenne ich leider zu gut: Ich sitze vor meinem Computer, in meinem Raum, möchte etwas neues beginnen. Ich habe alle Werkzeuge da, meine Orgel lächelt mich an, der Stapel ungelesener Bücher wartet auf mich, und da habe ich doch das neueste Video gesehen, was ich gerne mal ausprobieren würde. 

Wenn ich dann nicht aufpasse, fange ich gar nichts an, sondern versumpfe in meinem Social-Media-Stream. Was hilft da? Zeiteinteilung sowie ein Tagebuch. Eine Ideenliste, die ich regelmäßig öffne. Oder auch mal mit den Hunden raus an die frische Luft, macht den Kopf frei. 

Wer sich den Genussblog einmal durchliest, der merkt schnell, das ich eher der Serientyp bin. Deshalb werden in der nächsten Zeit auch ein paar Artikel zum Scannersein kommen. 

4. Vorurteil: Scanner hassen Routine

Da natürlich alle Scanner-Persönlichkeiten gleich sind (😇) hassen auch alle Scanner Routine. 

Das stimmt natürlich nicht. Barbara Sher benennt verschiedene Typen von Scannern, die natürlich auch unterschiedlich sind, was Routine anbelangt. Serienscanner zum Beispiel brauchen während eines Projektes auch eine gewisse Routine. Auch die Tellerjongleure, die viele Projekte gleichzeitig machen, müssen eine gewisse Routine entwickeln, um sich nicht zu verzetteln. 

Gleichzeitig ist es aber auch wichtig für jeden Scanner immer wieder neue Impulse zu erhalten und neues zu erleben. Dadurch wird man nicht so schnell betriebsblind oder macht Dinge nur, weil man sie halt immer so gemacht hat.