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Strange World (2022)

Habe mir den Kinoflop des Jahres 2022 jetzt am Heiligen Abend angetan. Statt Kevin. 

Gut, jede Rezension fragt sich, warum der Film an der Kinokasse gefloppt ist, so dass der Film jetzt schon bei Disney+ gelandet ist. Dabei darf natürlich der Rosa Elefant im Raum niemals nicht benannt werden. 

Doch ich alter weißer Mann mache es: Wokeness-Overload. 

Leute, es ist ein Kinderfilm. Ich denke aber, das Kinder, vor allem die im Vorschulalter, massiv überfordert werden. Dabei hat der Film eigentlich viel von dem was Kinder und jung gebliebene Erwachsene interessiert. 

Eine Entdeckungsreise in eine geheimnisvolle Welt, zwei Vater-Sohn-Konflikte, Steampunk. Diese Welt ist bunt und fantasievoll ausgestattet und liebevoll animiert. Auch das Finale ist eine Überraschung. 

Nun kommt das Aber: Der doppelte Vater-Sohn-Konflikt (Searcher, der Hauptprotagonist mit seinem Vater, dem großen Entdecker und seinem eigenen Sohn Ethan, der im Gegensatz zu seinem Vater kein Farmer sein will) wird an vielen Punkten immer wieder hochgekocht. Gerade wenn man einer Aussprache gelauscht hat, wird das gleiche Faß an anderer Stelle wieder aufgemacht. Dies zieht sich dann durch den gesamten Film und richtet sich eher an ein erwachsenes Publikum. Es gibt keinen wirklich zentralen Konflikt, sondern zahlreiche Konfliktherde, und ist daher nicht unbedingt einfach zu folgen. Vor allem nicht für kleinere Kinder. 

Auch gibt es viele Handlungssprünge, die das sehr unlogisch machen, also vor allem zu viel von allem. 

Und dann noch das, was ich als "Wokeness-Overload" bezeichne. Der Film will an vielen Stellen nicht unterhalten, er will belehren, und das hat schon jedem woken Film geschadet. Klar, seit den 90ern und vor allem nach dem "Bewegten Mann" kam in jeder Serie ein Quotenhomosexueller vor. Und auch bei Lucifer spielte das eine große Rolle. 

Während Lucifer, zumindest die ersten Staffeln, davon lebten, das ganze nicht immer politisch korrekt zu thematisieren, fehlt das im woken Universum vollkommen. Woke haben halt keinen Humor. Und das ist es, was dem Film fehlt. Dieser typische augenzwinkernde Humor, der die früheren Disney-Filme so lebendig machte. 

Da einerseits jetzt die links-woken jedes Wort auf die Goldwaage legen, um ja keine "Mikroaggression" zu erzeugen, kommen die rechts-konservativen und suchen nach vermeintlicher "Frühsexualisierung". Ist ja klar, das dabei die frühere Leichtigkeit verschütt geht. 

Alles in allem würde ich für diesen Film maximal 2 Punkte von fünf vergeben. Und diese sind nur, weil die Animation und die Weltengestaltung sowie die eigentliche Grundidee sehr gut sind.