Welches Motorrad?
Bald habe ich den B196-Lappen. Oder besser die Karte. Zeit, sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen. Was will ich, wohin fahre ich und wofür nutze ich das Motorrad.
Warum kein Elektro?
Elektromobilität bei Zweirädern wird mit kleinen Ausnahmen von neuen Firmen dominiert, die größtenteils aus China kommen. Die meisten davon sind Roller im Vespa Stil, erwachsene Bikes gibt es auch, die haben aber meist auch einen sehr erwachsenen Preis gegenüber Motorrädern und Rollern mit Verbrennermotor. Ein weiteres Problem ist der Akku und die daraus resultierende Reichweite. Wenn man schnell über die Landstraßen flitzen will sind die 70 km Reichweite der meisten Roller schnell erreicht. Viele regeln dann die Geschwindigkeit extrem herunter, sobald 15 oder weniger Prozent Ladung erreicht sind. Das ist insbesondere für Autobahnen ein Sicherheitsrisiko.
Dazu kosten Ersatzakkus fast schon soviel wie ein neuer Verbrennerroller und verschleißen. Dabei sind diese auch noch große Umweltverschmutzer, Stichwort Kobaltgewinnung im Kongo.
Für mich ist daher derzeit Elektro keine Option, weder beim Auto noch beim Motorrad.
Erst mal: Roller oder Motorrad?
Das ist die erste Frage, die ich mir gestellt habe. 125er Motorräder sind meist so genannte Naked Bikes, also Motorräder ohne jegliche Verkleidung. Als alter Weißer Sack drückt der Wind schon heftig, wenn man über 70 fährt.
Die meisten Roller sind in der Regel der Vespa nachempfunden, also eher klein und gedrungen, aber es gibt die Klasse der Maxi-Roller, die dann schon so wie ein großes Tourenmotorrad aussehen.
Roller haben den Vorteil, mehr Platz für die Wochenendeinkäufe zu bieten, die man zur Not auch zwischen die Beine stellen kann.
Motorräder sind natürlich weitaus cooler. Die 125er Klasse hat schon viele coole Kisten hervorgebracht mit neuen Marken, die vorwiegend aus Chinesischer Fertigung sind.
Als alter weißer Genussmensch würde ich derzeit einen (Maxi-)Roller bevorzugen.
Gretchenfrage: Die Marke?
So, dann sind wir bei der Markenfrage. Die japanischen Vier – Yamaha, Honda, Kawasaki und Suzuki – sind hier natürlich weit vorne. Mit Kymco und Sym stehen zwei Rollerbauer aus Taiwan schon etwas länger bereit. Da mein Roller in der Fahrschule von Sym ist und ab 70 das Lenkerflattern anfängt, würde ich die schon mal mit ein wenig Misstrauen beäugen.
Europäische Hersteller, wie Peugeot und Piaggio/Vespa sind meiner Meinung nach vom Preis eher übertrieben, dafür was sie bieten.
Sicherlich werde ich die eine oder andere mal probefahren.
Wenn mich allerdings keine davon überzeugt, zum Glück gibt es in Düren fast alle Marken, wird es wohl eine Maschine der Japaner. Wobei Kawasaki seinen J1 schon nicht mehr verkauft und der Suzuki Grundman schon etwas in die Jahre gekommen scheint. Daher haben Honda und Yamaha hier mit einer großen Palette die Nase vorn.
Derzeit gibt es vier Roller, die ich in meiner näheren Auswahl habe: Honda PCX, Yamaha NMax, Yamaha XMax und Honda Forza. Honda PCX und Yamaha Nmax sind genauso direkt vergleichbar wie der XMax und der Forza. Alle natürlich in der 125er Variante.
Während der NMax und der PCX normale Stadtroller sind, ist der XMax und der Forza ein Maxiroller. Eigentlich liebäugle ich mit einem Maxiroller, da ich den für Einkäufe und kleinere wie größere Strecken brauchen kann.
Gut die Frage Yamaha oder Honda ist wie Apple oder Microsoft, beide haben ihre Vorteile und ihre Berechtigung.
Zwei Dinge, bei denen ich Honda aber ein bisschen bevorzuge: Sowohl meine Honda MBX als auch der Jazz, den ich seit 2017 fahre haben mich noch nie wirklich im Stich gelassen.
So, einmal warum ich hier Honda und Yamaha gleichauf sehe: Alle vier angesprochenen Roller haben ABS, Full LED Beleuchtung (auch an den Blinkern und der Kennzeichenbeleuchtung), Keyless Start (der Schlüssel kann in der Hosentasche verbleiben), Tracktionskontrolle und USB Ladebuchse im Staufach.
Die Unterschiede sind daher nur Nuancen, die aber über Sieg oder Niederlage entscheiden können. Bei beiden Herstellern ist die Verarbeitungsqualität gut, sie haben sehr lange Erfahrung im Motorradbau, gerade auch in Asien, wo der Roller oder das Motorrad oftmals größeren Belastungen ausgesetzt ist. Man kennt die Bilder, wo mit dem Zweirad ganze Wohnungseinrichtungen transportiert wird, oder die ganze vierköpfige Familie. Wer auf diesem Markt besteht, baut gute Produkte.
Vorläufiges Fazit
Bis hierher kann ich mir ja mein Wissen nur durch Recherche und Youtube-Videos aneignen. Ich werde mir also, sobald ich den Lappen habe, die vier Roller mal aus der Nähe ansehen und gegebenenfalls auch probefahren. Dann folgt die endgültige Entscheidung. Ich lasse es euch wissen.